Wer zum Ende dieser Ausstellung gelangt, hat nicht bloß eine Sammlung ungewöhnlicher Skulpturen in wechselnden Landschaften durchschritten, sondern ist auch selbst Teil eines stillen Spiels von Wahrnehmung und Deutung geworden. Die Vielfalt der Formen, Materialien und Umgebungen mag zunächst verwirren, doch gerade im Erleben des Unbekannten liegt ihr Wert.
Vielleicht bleibt am Schluß keine eindeutige Botschaft zurück – vielmehr eine Einladung, das Gesehene und Gedachte weiterzutragen, die eigenen Kombinationen im Innern zu bilden, sich vom Wechselspiel der Orte, Stoffe und Stimmungen inspirieren zu lassen. Alles, was diese Ausstellung zu bieten hat, entfaltet seine Wirkung erst im Betrachten, im Nachsinnen, im ruhigen Erkunden eigener Assoziationen.
So möge der Rundgang nicht enden mit dem letzten Bild, sondern in Gedanken weitergehen – dort, wo neue Verknüpfungen, Fragen oder sogar eigene kleine Kompositionen und Kombinationen entstehen. Wer sich darauf einläßt, wird feststellen: Die Offenheit, die hier herrscht, ist der Anfang von etwas Neuem.
Wenn du das Ende dieses Rundgangs erreichst, bleibst du vielleicht mit einem Gefühl der Überraschung oder gar Verunsicherung zurück. Dies ist kein Zufall, sondern Absicht: Die Ausstellung versteht sich als Experimentierfeld – ein Raum für Erprobung, Spiel und das bewußte Überschreiten gewohnter Sehgewohnheiten. Die skurrile Nähe von Pilzgeflecht und Stahl, von Moospolster und funkelndem Glas, mag manchmal befremdlich wirken. Und wenn sich das Vertraute ins Unbekannte verschiebt, wird Irritation zur Quelle neuer Fragen und Einsichten.
Hier war nichts vorgegeben. Jeder Wechsel der Umgebung, jedes unerwartete Material fordert heraus, rüttelt an festen Deutungen und lädt ein, eigene Verknüpfungen zu wagen. Im Wechselspiel von Umgebung und Skulptur, im Scheitern schneller Zuordnung und im Staunen über Ungewohntes liegt der eigentliche Ertrag dieses Besuchs. Das Unerwartete, das nicht auflösbare Rätsel, ist das tragende Prinzip dieser Ausstellung.