Tritt ein und sehe dich um. Keine Schwellen, keine Mauern, nur Bilder, die sich selbst genügen. Farben und Formen ohne Anspruch, erklärt zu werden – sie wollen gesehen, vielleicht empfunden, vielleicht auch einfach hingenommen werden.
Was da vor dir liegt, sind Gebilde, die Ordnung und Unordnung zugleich zu kennen scheinen. Sie erinnern an etwas – ohne zu sagen, woran. Vielleicht ist es gerade dieses Schweigen, das uns zum Nachdenken bringt. Das Spiel von Glätte und Kante oder fraktaler Fragilität im Detail, von Licht und Material, Kompaktheit und Feinheit, läßt deinen Blick wandern, läßt dich suchen, ohne Ziel. Und darin liegt ihre Kraft.
Der Name der Ausstellung, Gnubbel, klingt beinahe verspielt, fast kindlich. Doch wer sich darauf einläßt, merkt bald: hinter dem runden Laut steckt etwas Trotzendes, Eigenwilliges. Ein Gnubbel ist kein glattgeschliffenes, einfaches Ding – er duldet keine Schablone, er existiert aus purer Lust an der Form, schwelgt im Sein.
Vielleicht ist das der einfachste Zugang zu dieser Ausstellung: lasse dich auf das Spiel ein, das zwischen Zufall und Gestaltung entsteht. Frage nicht, was es bedeuten soll – frage, was es mit dir tut. Nimm das Leichte und das Unfaßbare gleichermaßen ernst. Und wenn du lächelst, während du betrachtest, dann hat sich der Gnubbel vielleicht schon in dein Denken, dein Sein eingenistet.