Du hast nun die Seltsamen Entitäten in all ihrer Vielfalt erlebt.
Was bleibt?
Vielleicht der Eindruck einer spannungsvollen Zwiesprache zwischen Skulptur und Fiktion, zwischen Natur und Technik, zwischen Zerbrechlichkeit und beharrlicher Präsenz.
Die Netz-Skulpturen in Landschaften, speziell an Küsten und Stränden, in der Wüste werfen nicht nur ein Licht auf das Emigrantenschicksal derer, die auf See ihr Leben verloren, sondern öffnen auch einen weiteren Blick – auf die Verschmutzung unserer Meere.
Sind diese fragilen Gebilde nicht auch Mahnmale aus verlorenen Fischernetzen, aus Geisternetzen, manchmal gar aus Mikroplastik und anderem Müll geformt?
Keine Fische fangen sie mehr, sondern eine bleierne Erstarrung der Umweltzerstörung.
Was stellt der Mensch nur an mit seiner Welt?
Der Eingriff in die Natur, die Vermüllung der Ozeane und die Gewalt gegen andere Menschen – all dies spiegelt sich in diesen Werken wider, eingebettet als Kontrast und Metapher in die Landschaften.
Denn was sind ein paar virtuell aufgestellte Skulpturen gegen die Müllflut?
Die Seltsamen Entitäten sind mehr als Kunstwerke – sie sind stiller Zeuge und Warnung zugleich.
Können wenige Skulpturen in der Landschaft noch als Ergänzung, Bereicherung angesehen werden, verkehrt sich dies bei der mehr oder weniger bunten Müllflut gerade ins Gegenteil, weder Kunst noch Bereicherung für Passanten.
Die Ausstellung möge dich weiter begleiten, deine Gedanken beflügeln und deine Sinne schärfen. Bleibe wachsam, neugierig und offen für das, was Kunst und Technik gemeinsam vermögen: uns Welten, Assoziationsräume zu eröffnen und uns zu erinnern an das vielfältige Leben – und verantwortlich damit umzugehen.
Glückwunsch an dich, daß du dich darauf eingelassen hast.