An meine pedantische Pünktlichkeit wird sie sich gewöhnen müssen, ich läute um 18:58 , zwei Minuten vor der verabredeten Zeit. Sie begrüßt mich mit einem Kuß auf die Wange. Ich überreiche ihr eine Orchidee inklusive einer kurzen Pflegeanleitung. Das Geschenk scheint gelungen, sie freut sich wirklich. Für die Jacke weist sie auf die Garderobe und geht vor in die Küche. Ich solle den Wein öffnen, worauf ich erkläre, zumindest ich trinke keinen Alkohol, also Traubensaft für mich aus dem Wandschrank, die Weinflasche bleibt trotzdem für sie zu öffnen, nach Möglichkeit natürlich ohne Korkstückchen im Wein zu hinterlassen. Den Korkenzieher reicht sie mir, noch in einem Topf rührend, ohne sich umzudrehen. Den Tisch hat sie bereits gedeckt, und die Flasche ist schließlich auch geöffnet, bevor sie sich umdreht, so daß sie nicht sieht, wie ich mit der Tücke des Objekts kämpfe. Es gibt einen vegetarischen Eintopf. Ich weiß nicht, ob Absicht oder Zufall, die Sitzordnung ist so gewählt, daß sie zwischen mir und der Tür sitzt, gewissermaßen keinen Ausweg lassend also, aber inzwischen ist das auch nicht mehr nötig.
Während des Essens ihre Vermutung, ich sei ihr diese Woche irgendwie aus dem Weg gegangen, als sie mit mir habe sprechen wollen, überhaupt, Sonntag morgen sei ich einfach verschwunden gewesen, in der Woche hätte ich nie Zeit gehabt, mit ihr zu reden. Am Mittwoch sei ich mit F. an den Tisch gekommen, was ich bestreite, ich weise darauf hin, daß er ein anderes Gericht gehabt habe als ich, das sieht sie ein: Ein Zufall. Trotzdem meine auffällige Geschäftigkeit. Ich sage nichts zu meiner Verteidigung und so fährt sie fort mit Vermutungen: Sie könne das schon irgendwie verstehen, doch es sei eigentlich nicht ihre Art, mit einem Mann gleich ins Bett zu gehen, es sei auch nicht geplant gewesen. Erst als sie mich im dunklen Hausflur etwas verloren herumstehen gesehen habe, als sie gerade nach dem Wegstellen des Rades aus dem Keller gekommen sei, habe sie plötzlich gewußt, daß sie es will, bestimmt aber nicht, um sich irgendwie an F. zu rächen, das habe sie nicht nötig, mit F.s Verhalten an dem Abend habe das garantiert nichts zu tun. Gefallen habe ihr besonders, daß sie den ersten Schritt machen konnte, im Gegensatz zu den Typen, die gewöhnlich versuchen, sie aufzureißen, die ihr Hirn irgendwo im Unterleib aufzubewahren scheinen. Idiotisch sei es lediglich gewesen, kein Kondom zu benutzen, das sei ihr vorher noch nie passiert. Irgendwie sei sie durch ihr eigenes Temperament, ihren spontanen Entschluß überrumpelt worden, statt Angst vor der Krankheit nur Verlangen. Sie versichere, ich brauche mir aber keine Sorgen zu machen, wie gesagt, sie habe sich vorher immer geschützt. Ich versichere, ich sei mit Sicherheit auch nicht infiziert, was sie aber nicht weiter zu interessieren scheint, ihren Redefluß nicht beeinflußt. Überhaupt, sie habe bisher nicht viele Männer gehabt, während der Schulzeit gar nicht. Die ihr gefallen hätten, hätten es nicht versucht und sie habe es auch nicht gewagt. Andere, die es bei jedem gut aussehenden Mädchen versuchten, hätten ihr nicht gefallen oder sie sei ihnen offenbar zu intelligent gewesen. Auf der Uni hätte sie dann kurz hintereinander drei Typen jeweils einmal gehabt, weil sie befürchtet hatte, irgendetwas zu verpassen. Erst mit F. habe es dann eine kurze Zeit lang ganz gut geklappt, er habe aber ständig, jede Nacht mit ihr schlafen wollen, ihr sei das mit ihm zuviel gewesen, soviel habe ihr nun auch nicht an ihm gelegen. Ein- oder zweimal im Monat sei sie später noch zu ihm gegangen, öfter habe es sie nicht danach verlangt, das sei ihm jedoch zuwenig gewesen, immer wieder sei es zum Streit gekommen, überhaupt habe die Beziehung von vorne herein nur aus Sex und Streit bestanden, keine Gefühle eigentlich, es sei so weitergelaufen aus Gewohnheit, ein Jahr etwa, sie sei froh, daß es vorbei sei, sie habe es satt, die schnellen Abenteuern mit irgendwelchen Ekeln für eine Nacht, sowie eine Beziehung, die nur aufrecht erhalten werde, um sich mit Hilfe des anderen durch einfallslosen Sex zu befriedigen. Das wolle sie nie wieder tun, damit sei sie fertig.
Ich denke, daß sie sich schon das dritte Glas einschenkt, erklärt ihren aufgekratzten Redefluß, sie ist nervös. Was sie sagt, bedeutet indirekt: Jetzt will sie mehr, eine richtige Beziehung ohne faule Kompromisse, das Wort 'Liebe' vermeidet sie, wie ich es auch täte, doch was sie meint ist klar, wenn ich jetzt nichts sage - Schweigen heißt Zustimmung - bin ich einverstanden. Und da ich nichts sage, ist zusätzlich klar: Ich werde schuld sein, wenn diesbezüglich etwas schiefgeht. Das scheint mir akzeptabel, solange es nicht absurd wird, ich versuche einmal nicht, mir mit einer schwammigen Erklärung ein Hintertürchen offen zu halten. Streit wird auf die Dauer nicht zu vermeiden sein, denke ich, aber ohne wäre es auch langweilig, wir werden lernen müssen, besonders dann vertretbar miteinander umzugehen. Weder widerspreche ich ihr also, noch stehe ich auf und gehe, vielmehr nehme ich noch eine Kelle voll Eintopf. In der kurzen Pause hat K. das dritte Glas mit einem Zug gelehrt, wodurch sie noch aufgekratzter wird. Was ich weiß: Rauchen tut sie nicht. Betrunken ist sie zwar nicht, ich denke allerdings, es reicht, als sie das Glas zum vierten Mal füllt, nun schon etwas ruhiger als zu Beginn ihres Monologes. Ich sage schließlich, das könne ich gut verstehen, lobe im gleichen Atemzug das Essen, sie lächelt zufrieden.
Wenn sie denkt, ich könnte jetzt von mir erzählen, wird sie enttäuscht sein, es ist noch nicht Zeit für meine Anekdoten. Ich fahre fort, ich bewundere ihre Offenheit, mir falle es schwer, über mich zu sprechen, meine Gefühle, meine Vergangenheit, sie solle das mir das nicht Übel nehmen. Sie hat Verständnis, was mich erleichtert, ich bin nicht verpflichtet, mein Innerstes vor ihr auszubreiten, obwohl sie vielleicht die einzige wäre, bei der das irgendwann möglich wäre, das bringe ich etwas verlegen zum Ausdruck, nachdem ich den Eintopf ausgelöffelt habe.
Sie ist sichtlich erleichtert, für sie scheint damit die Sache so gut es geht erledigt zu sein. Deshalb wechselt sie auch das Thema, es geht ums Studium. Physik. Festerer Boden für mich, als ob sie erkannt hätte, daß ich ein rettendes Ufer gebrauchen kann.
Wir bleiben jedoch nicht lange dabei, das Thema wechselt wieder: Ihre Ansicht, mir gegenüber im Sprengelmuseum geäußert, das Erleben, gleichsam das Aufsaugen des Lebens mit seinen Sinnen ohne großen gedanklichen Überbau, nicht nur auf die Kunst bezogen, wie das zum Physikstudium passe, will ich wissen. Die Physik als andere Möglichkeit zur Beschreibung der Natur, vor allem zum Zwecke des Erreichens eines bestimmten Ziels, man beschreibt, um so der Natur mit dem Wissen eine neue Technik abzuringen. Letztlich sei es die konsequenteste Fortsetzung des Überlebenskampfes: Um zu überleben, muß die Umwelt möglichst genau bekannt sein, erst wenn man wisse, welche Ursache welche Folgen habe, sei es möglich, gezielt so zu agieren, das man überlebe. Wer die exaktesten Prognosen machen könne, habe die beste Chance zu überleben, oder heute: gut zu leben. Ich stimme zu. In ihrer Freizeit will sie jedoch leben, nicht analysieren, meint sie. Zwei Welten, in beiden möchte sie Zuhause sein. Was ich ebenfalls in einzelnen Beispielen nachvollziehen kann: Das Erlebnis Physik. Die Befriedigung, die man aus dem Lösen einer Aufgabe (mit Papier und Bleistift) ziehen kann. Weiter wenn ein Experiment im Rahmen des Praktikums funktioniere und so das Vertrauen in das Gelernte (im Rahmen der Meßgenauigkeit) stärke: Ein Erlebnis, vielleicht sogar ein Triumphgefühl, Befriedigung, in dem Moment könne man Leben erleben, ohne größeren intellektuellen Überbau, ohne Modelle, die in dem Moment, wenn alles funktioniere, irgendwo auf ein Papier verbannt seien. Was für ein Erlebnis müsse es erst sein, wenn man wirklich etwas Neues ausprobiere und sich sicher sei, daß es sich bei dem Ergebnis nicht um einen 'Dreckeffekt' handeln könne.
Wahrscheinlich will sie mich jetzt testen: Sie will abwaschen, ich soll abtrocknen. Es handelt sich nicht nur um das Geschirr von unserem Abendessen. Die Spüle steht voll. Geschirr von etwa zwei Tagen, von ihr und ihrer Mitbewohnerin, erläutert sie, da ihre bescheidenen Vorräte an Geschirr zu Neige gingen, sei es jetzt höchste Zeit, damit zu beginnen. Da muß man durch, denke ich, sie stellt die Stereoanlage vorher an; unter anderem was irgendwie paßt, Fehlfarben "Grauschleier", "Das sind Geschichten", Extrabreit: "Hol' uns hier raus, Mama", "Allegro für Annemarie". Später dann von The Allan Parsons Project die CD "The Turn of a Friendly Card". Es geht nicht besonders schnell voran, was nicht nur an mir liegt, denn K. ist nicht richtig bei der Sache, wie mir scheint, was aber am Wein liegen mag.
Irgendwann sind wir dann doch fertig und K. schlägt vor, ins Bett zu gehen, ich bin einverstanden, doch vorher geht der Test offenbar weiter: Sie begleitet mich ins Badezimmer, ich müsse heute schon ihre Zahnbürste benutzen, erläutert sie, drückt mir ein Wasserglas und eine Zahnpastatube in die Hand, letztere müsse von hinten nach vorn ausgedrückt werden, aufrollen wolle sie sie aber im Bedarfsfalle später und immer selbst, nach dem Gebrauch solle ich nicht vergessen, sie zu verschließen, sie hasse es, wenn das offene Ende angetrocknet sei. Sie wippt mit der Zahnbürste einen Moment überlegend zwischen Daumen und Zeigefinger. Etwas verlegen meint sie, sie sei sich mit ihrer Mitbewohnerin außerdem einig, daß die Toilette auch von Männern nur im Sitzen benutzt werden darf. Ich fahre fort, außerdem müsse natürlich gegebenenfalls die Klobürste benutzt werden. Im Nutzungsfalle seien nach dem Duschen die Wandfliesen abzutrocknen, überhaupt sei darauf zu achten, das Badezimmer möglichst genau wieder in dem Zustande zu verlassen, wie man es angetroffen habe, dabei wippe ich mit der Zahnpasta vor ihrer Nase. Sie lacht, genau, auf den Gedanken mit den Fliesen sei sie noch gar nicht gekommen, aber eine ausgezeichnete Idee, drückt mir die Zahnbürste in die Hand und geht hinaus, die Tür hinter sich schließend. Will ich den Test bestehen, muß ich mir alles gewissenhaft einprägen und befolgen.
Als ich aus dem Bad komme, geht sie hinein, meint, ich könne ja schon ins Bett gehen, sie komme gleich nach, was sie auch bald tut. Sie zieht sich vor mir aus, mit einer Hand ihre Haare hochhaltend, dreht sie sich dann nackt vor mir im Zimmer herum, ob ich mit ihrem Körper zufrieden sei, fragt sie. Ich meine, es stehe nur ihr zu, über sich zu urteilen, doch sie besteht auf einer Antwort, sich noch einmal langsam drehend. Ich weiß nicht, ob sie das ernst meint, ob der Wein Schuld ist, sie bewundert werden möchte oder nur ein Spiel mit mir treiben will. Ich halte ihn für sehr schön, weder zerbrechlich noch plump, gerade die richtige Mitte, erinnere sie aber auch daran, daß sie am Mittwoch in der Mensa F. vorgeworfen habe, er sei nur ihres Körpers wegen hinter ihr her gewesen, weswegen sie ja unter anderem mit ihm Schluß gemacht habe. Sie meint, alle Männer seien hinter schönen Frauen her, ich solle also ruhig ehrlich sein, hätte sie einen Buckel und eine Warze auf der Nase, ich wäre jetzt nicht hier. Ich gebe zu, daß das unwahrscheinlich wäre, ansonsten gebe es aber doch ein weite Bandbreite von Körpermerkmalen, trotzdem hätten doch wohl in der Vergangenheit eine überragende Zahl von Frauen Partner gefunden, auch ohne dem jeweiligen Schönheitsideal zu entsprechen. Es könne also gar keine Rede davon sein, daß eine Frau perfekt dem gerade gängigen Schönheitsideal entsprechen oder besonders nacheifern müsse, um einen für geeignet gehaltenen Partner zu finden. Sie schaut mich an, auch F. sei während ihrer Beziehung in der Wahl anderer Partnerinnen nicht sehr wählerisch gewesen, das sei wahr. Andere Frauen, als die, mit der sie gerade zusammen seien, hätten auf Männer immer eine besondere Anziehungskraft. Ich erwidere, es hänge sicherlich vom Willen des Mannes ab, ob er dem auch Taten folgen zu lassen versuche, was natürlich davon abhänge, wieviel ihm an seiner jetzigen Partnerin liege. Auch im umgekehrten Falle könne ja solch ein Fehltritt zu enormen Spannungen führen, so daß man letztlich doch zwischen der dauerhaften Beziehung und einem kurzen Abenteuer abwägen müsse. Offenbar habe da F. ihrer Beziehung keine sehr starke Bedeutung beigemessen.
Sie dreht sich noch einmal, sie wolle nicht, daß ich ausweiche, mein ehrliches Urteil über ihren Körper verlangt sie. Ich wiederhole, ich halte ihn wirklich für schön, begehrenswert, sexy. Jetzt will sie wissen, ob ich nicht meine, ihre Muskeln seien zu stark ausgeprägt, sie mache mit ihrer Mitbewohnerin Morgengymnastik, Jogging, um ihren Körper in Form zu halten, nicht um Muskeln zu bekommen, eigentlich habe sie nur Zweifel wegen ihrer Waden, das Radfahren eben, dabei stellt sie ihren linken Fuß auf die Bettkante. Ich küsse ihren Fuß, streichele ihre Wade, wunderbare Waden, meine ich, kräftig, fest und schön, erotisch, zitiere: Wünschenswert sei ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, an beidem sei kaum zu zweifeln. Sie fährt mit ihren Händen über ihren Körper, ihr Po? Dabei zieht sie den Fuß zurück und dreht sich wieder. Ein knackiger Po, zum küssen! Ihre Taille? Wie geschaffen, um sie zu umfassen, sie an mich zu ziehen. Ob sie Fettpolster habe oder ob ich sie zu mager fände? Kein Gramm Gewebe zuviel oder zuwenig, urteile ich, ob sie mich zu mager finde, will ich wissen, sie meint, es gehe jetzt um sie, trotzdem wolle sie mich so, wie ich bin. Ich frage, warum sie nicht glaube, daß es mir mit ihr genauso gehe. Das sei etwas völlig anderes, sie sei schließlich eine Frau.
F. habe immer ihre Brüste für zu klein gehalten, sie dreht mir wieder ihre Vorderseite zu, streicht über ihre Brüste, wie ich dazu stehe. Ich halte sie für nicht zu klein, wohlgeformt, gerade richtig für sie. Sie lacht, wenn sie große Brüste gehabt hätte und hätte geklagt, sie seien zu groß, ich hätte doch gesagt, sie seien gerade so, wie ich sie gerne habe, ich wolle sie doch nur nicht verletzen! Nein, mir läge nichts an großen Brüsten, soweit ich das nachvollziehen könne, antworte ich. Wirklich? will sie wissen, ich schließe die Augen, nicke und lasse mich ins Kissen fallen. Ob sie mir auf die Nerven gehe, ist die nächste Frage, ich erwidere, ich hätte zuerst gesagt, daß ich sie schön finde, sie frage trotzdem immer weiter, offenbar mit dem Verdacht, ich würde das nur so sagen. Wirklich, ich wolle sie nicht verletzen und werde sie darum erst recht nicht anlügen. Sage ich dann, ihre hypothetische Annahme betreffend, was mir nicht gefallen hätte, zweifele sie auch das an, wenn sie mir ohnehin nicht glaube, sei es auch völlig überflüssig gewesen, überhaupt mit der Fragerei anzufangen. Einen Moment Stille. Sie entschuldigt sich, es sei nicht ihre Absicht gewesen, mich zu beleidigen. Sie müsse sich nicht entschuldigen, erkläre ich, es sei ja verständlich, wenn sie herausbekommen wolle, was ich von ihr halte. Ich finde nicht nur ihren Körper sondern die ganze Person wunderbar. "Ende der Diskussion?" fragt sie. Ich nicke, ob sie jetzt nicht allmählich ins Bett kommen wolle?
Sie löscht das Licht und kriecht zu mir unter die Decke, küßt mich auf Bauchnabel, Brust, Schultern, Hals, Wange. Ihre Lippen finden meinen Mund. Ihre Zunge drängt sich zwischen meine Lippen, drückt gegen meine Zähne, ich öffne den Mund und ihre Zunge tastet weiter, findet meine Zunge. Zwei Zungenspitzen, die sich vorsichtig berühren, betasten, in meinem und in ihrem Mund. Ihre Hände fahren inzwischen über meinen Rücken, meine Hände auf ihrem Rücken, um ihre Taille, über ihre Brüste. Dann flüstert sie mir in mein Ohr, so habe sie noch nie geküßt, sie kichert, ich flüstere in ihr Ohr, ob nicht vielleicht das letzte Glas Wein zuviel gewesen sei, statt zu antworten tasten ihre Lippen wieder zu meinem Mund, zwei Zungenspitzen spielen leidenschaftlich und lange miteinander.
Sie richtet sich dann entschlossen auf, diesmal werden wir das Kondom nicht vergessen, meint sie und zieht eines aus einer Schublade des Schränkchens neben dem Bett und winkt damit im Dämmerlicht. Ich liege schon die ganze Zeit auf dem Rücken, sie kniet jetzt über mir, ihre Unterschenkel dicht an beide Seiten meines Körpers gedrückt, ich streichele ihre Oberschenkel von den Knien aufwärts, nach dem Kondom nimmt sie entschlossen meine Hände und führt sie zu ihrer Taille, dicht über dem Po, wo sie offenbar bleiben sollen. Unsere Blicke bohren sich im Dämmerlicht ineinander, ihre Hände auf meinen Schultern dirigiert sie mit sanften Bewegungen ihres Unterkörpers unser Liebesspiel, erst langsam, sich kaum bewegend, wie in Zeitlupe, die Bewegungen ganz allmählich steigernd, unsere Blicke streicheln unsere Körper gegenseitig, jede Faser ihres Körpers ist Aufmerksamkeit für meine Erregung, die sie mit ihrer ganz in Einklang zu bringen versucht. Sich ihrer Macht über unsere Lust bewußt steigert sie so gleichzeitig unsere innere Glut der Gefühle, immer heftiger werden nun ihre Bewegungen, ihren Oberkörper wiegt sie jetzt mit ihnen weit vor und wieder zurück, so daß ihre Haare über mein Gesicht streichen, ich sehe schließlich, wie sich im Gipfel der Lust ihre Augen schließen, ihr Oberkörper mit einem Ruck weit zurückschnellt, wobei ihre Hände von meinen bisher umklammerten Schultern gleiten. Sie legt sich daraufhin auf mich und ihre gierigen Lippen pressen sich wieder gegen meine, und wieder streichen zwei Zungenspitzen zärtlich übereinander.
Die Position kann nun langsam gewechselt werden, wir liegen nun beide auf der Seite, meine rechte Hand streicht über ihren Rücken, Taille, Po, Schenkel, ihre Finger streifen durch mein Haar. Immer noch das Zungenspiel, eine wunderbare Ewigkeit lang, wie mir scheint, dann gleiten meine Lippen über ihre Wangen, ihren Hals hinab zu ihren Brüsten, meine Zunge umspielt ihre Brustwarzen, ihre Hände klammern sich an meine Schultern, ich küsse, streichele, umkreise ihre Brüste sanft mit meiner Zungenspitze, küsse ihren Busen, dann tiefer bis zum Bauchnabel, ihr Griff um meine Schulter wird fester, sie winkelt das rechte Bein an, meine Küsse wandern daran herab bis zum Knie. Meine Hände streichen über ihre Wade bis hinab zum Fußgelenk, ihre Hände ziehen mich wieder höher, ich lecke den salzigen Schweiß von der Innenseite ihres Schenkels. Ihr anderes Bein drängt unter meinem Körper durch, umklammert meinen Rücken, ihre Finger klammern sich an die Haut meiner Schultern, wieder ist da ihr intensiver, erregender Duft in meiner Nase, mein Kopf anschließend in ihrem Schoß, ihr pulsierender Leib bis zum Aufbäumen ihres ganzen Körpers unter rhythmisch zuckenden Bewegungen ihres Unterleibes, von lustvollem leisen Stöhnen begleitet.
Sie sinkt zurück auf das Laken, ihre Hände entkrampfen sich, auch das Bein auf meinem Rücken läßt mich wieder frei, ich rieche immer noch ihren herrlichen Duft, schmecke den Schweiß an ihrem Nabel, an ihren Brüsten, ich presse meine Lippen an ihren Hals, fordernd saugen meine Lippen an ihrem Ohrläppchen, suchen dann ihre Schulter, ihren Arm. Sie dreht sich bereitwillig so auf die rechte Seite, daß ich ihr Schulterblatt erreiche, über ihren Rücken mit der Nase streiche. Sie liegt nun halb auf der Seite, halb auf dem Bauch, mir den Rücken zugewendet. Meine Hand hebt ihr Haar zur Seite, und ich überdecke ihren Nacken mit zärtlichen Bissen, mein Mund saugt an der Haut über ihren Halswirbeln, dann umschließen meine Lippen wieder ihr Ohrläppchen, und anschließend wiederhole ich das Ganze von den sanften Nackenbissen an, bis ihr Körper vor Erregung erbebt. Sie greift mit der Linken wieder in die Schublade des Schränkchens, schließt sie wieder und drückt mir über ihren Rücken ein weiteres Kondom in meine linke Hand und flüstert "Mach!", das ist eindeutig. Was nicht einfach ist: Das Hantieren mit dem Kondom, während meine Zunge ihr Ohr liebkost, aber es gelingt und mein linkes Knie drängt sich sanft zwischen ihre Beine, von denen sie das linke nun angewinkelt hat. Mein Körper drängt sich gegen ihren Rücken, unser Schweiß klebt uns zusammen. Als die sanften Bewegungen unserer Körper einsetzen, fährt ihre linke Hand über den Handrücken meiner linken, die bisher auf ihrem Becken gelegen hat, ihre Finger gleiten zwischen meinen hindurch. Sie faßt meine Hand, zieht sie hinauf zu ihrer Brust, wo sie sie festhält, ich spüre das Pulsieren ihres Herzens, das Heben und Senken ihres Brustkorbes durch ihre schneller werdenden kurzen Atemzüge. Ich presse meine Lippen gegen ihren Hals, mein Atem streicht über ihre Haut. Die rhythmischen Bewegungen unserer Körper steigern sich, doch dann versuche ich, das Spiel etwas abzuwandeln. Kurz bevor sich unsere Körper im Moment der Lust verlieren, halte ich inne, K. etwas auf das Laken drückend, dann sachte fortfahrend, gerade solange es geht ohne die Kontrolle zu verlieren, was nicht einfach ist, da ich gleichzeitig K. und mich abschätzen muß, doch es gelingt eine ganze Zeit lang. K. genießt es, es gefällt ihr, die Spannung in den Momenten der Ruhe, nur wenige kleine Bewegungen, die die Lust wieder etwas steigern bis wir wieder innehalten, um dann wieder vorsichtig fortzufahren, den Höhepunkt immer wieder verzögernd, den Zustand der Schwebe aufrechterhalten. Irgendwann, als meine Konzentrationsfähigkeit zuende geht, bringe ich das Spiel zu seinem Ende, das Liebesspiel steigert sich bis zur Ekstase. K.s Körper krümmt sich unter meinem wild und lustvoll, es gipfelt schließlich in lautem Stöhnen, über das sie selbst etwas zu erschrecken scheint.
Unsere Körper lockern sich, mein Kopf sinkt schwer auf ihren Rücken, ich schmecke die salzigen Schweißperlen ihrer Schulter, drehe mich bald erschöpft auf den Rücken. K. dreht sich zu mir um, jetzt auf ihrer linken Seite und etwas höher als ich rechts von mir liegend. Ihr rechter großer Zeh fährt zart und etwas zitternd an meinem Bein empor, gleichzeitig findet der rechte Zeigefinger seinen Weg von meinen Lippen über Kinn, Hals und Brust zu meinem Nabel, wo er auf ihr Bein trifft, welches dort liegenbleibt. Nachdem nun ihre Hand meine Hand zu meinem pochenden Herzen führt, wo sie sich umschließen, rutscht ihr Kopf gegen meinen, ob ich jetzt auch so müde sei, flüstert sie noch fragend, ich stimme zu, doch sie scheint schon eingeschlafen zu sein. Auch mich übermannt bald die Müdigkeit und ich sinke in einen tiefen Schlaf.