So spielte sich alles ein. Weder abwechselnd noch abgezählt war ich wohl in etwa gleichen Teilen bei Sonja oder bei Annette. Wir fanden viel Gefallen an unserem Arrangement. Wenn ich bei Annette war, hielt ich mich an Sonjas Rat. Tatsächlich öffnete sich Annette immer mehr, genoß einfach unser Beisammensein. Einmal gelang es ihr dann endlich, sich ganz fallenzulassen. Sie hatte einen Orgasmus, ganz sanft und leicht und doch wunderbar, wobei ich zwar nicht genau wußte, wie wir das hinbekommen hatten, der aber ihr Selbstwertgefühl ungemein steigerte. Sie wußte nun, daß sie prinzipiell wie jede Frau empfinden konnte, wenngleich wir auch nicht genau herausgefunden hatte, von wo genau der Orgasmus ausgegangen war. Sie war eine ganze Frau und garantiert kein Neutrum. Dabei konnte es letztlich egal sein, ob dieser Höhepunkt in ihrem Unterleib seinen Ursprung hatte, im Reizen ihres Brustbereiches oder in ihrem Kopf. Er war da und harrte zahlreicher köstlicher Nachfolger, die nicht immer gelangen aber uns durchaus häufiger erfreuten. Ich war erleichtert darüber, denn ich mochte sie sehr, umso mehr, als sie an Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl gewann. Der wesentliche Punkt war ja auch nicht der Orgasmus selbst, sondern vielmehr die Tatsache, daß wir nun nicht mehr auf diese Frage fixiert waren und einfach mit oder ohne, aber zusammen glücklich sein konnten.
Wie überrascht war ich, als bald darauf Anja vor meiner Wohnungstür
stand. Sie war sehr aufgewühlt und ich bat sie erst einmal herein. Sie
sprach, sie müsse unbedingt mit mir sprechen. Sie hatte Tränen
in den Augen und sie tat mir leid.
Kurzentschlossen nahm ich sie fest in den Arm und küßte ihr die
Tränen von den Wangen, streichelte sie beruhigend, gespannt, was sie
so aufgeregt haben mochte. Die Arme beruhigte sich aber nicht und ich schloß
ihre bebenden Lippen mit den meinen und hielt sie fest, bis ihr Zittern aufhörte
und sie sich ein wenig entspannte. Zögernd umarmte sie mich, was mich
ermunterte, Anja weiter zu liebkosen.
Es war unglaublich. Obwohl ich mit Annette und Sonja gleich zwei wunderbare Geliebte hatte, bekam ich sofort eine Erektion und begehrte sie. Wie sie so hilfesuchend in meinen Armen lag, spürte ich nur, wie sehr ich Anja begehrte. Meine Zärtlichkeiten und meine Zuneigung sollte all ihre Sorgen vertreiben.
Abermals hatte sie ihre schützende Maske fallengelassen und war
zugänglich, hatte die Kontrolle verloren, die sie anfangs noch zurück
zu erlangen suchte, dann jedoch ganz in meine Arme sank und ihren Willen
verlor. Ich trug meine zauberhafte Eroberung ohne Zögern zum Bett
und entkleidete uns nebenbei, während ich diesen Schatz gleichzeitig mit
Lippen, Zunge und Händen
verwöhnte, massierte, mich an ihr fordernd rieb. Ich war weniger
unsicher als beim ersten Mal und wagte mehr, streichelte und neckte sie,
daß sich Anja ganz entspannte, schleckte zart ihren süßen
Körper, saugte an ihren Lippen, ihrem Busen, streichelte ihre Brüste,
spielte mit der Zungenspitze an ihren Brustwarzen und am Bauchnabel.
Meine Hände umfaßten ihre Pobacken und ich schmiegte mich
an ihren sensiblen Körper, sie machte nur seufzend Platz. Ich
streichelte meine Geliebte weiter und massierte
Füße, Unter- und Oberschenkel, erst außen und dann innen
herauf fast bis zur Scham, daß sie erschauerte. Anja umschloß mich
fester mit den Beinen, was mir gefiel. Meine Lippen auf ihrem Mund forderte
meine Zunge Einlaß, den diese zum ersten Male gewährte.
Während unseres leidenschaftlichen Kusses drang mein Penis leicht
in ihre Vagina ein und sanft steigerte ich unsere Erregung, pausierte, setzte es
fort, mir und ihr viel Zeit lassend.
Gab es Anzeichen, wie weit ihre Erregung bereits fortgeschritten war? Ich
konzentrierte mich auf die feinsten Regungen ihres zarten Leibes, auf ihr
Atmen, ihre Reaktionen, hielt mich zurück, während ich mit
Lippen, Zunge und Händen Zärtlichkeiten und Anregungen
so dosiert verteilte, daß sie meinen Vorsprung an Erregung einholen
konnte.
Tatsächlich hatten meine Bemühungen guten Erfolg und wir
kamen fast gleichzeitig zum Höhepunkt. Ich hielt sie ganz fest und
geborgen und so lange umarmt bis wir uns beruhigt aneinander schmiegten
und unsere Nähe wortlos und halb träumend einfach genossen.
Später fragte ich Anja, worüber eigentlich so dringend gesprochen werden mußte, was sie so aufgeregt habe. Die jetzt so Anlehnungsbedürftige kuschelte sich an mich und lachte leise, das sei nun auch nicht mehr wichtig, wie hätten wir nur so etwas Verrücktes und gleichzeitig so Schönes tun können? Wie könne so etwas Falsches nur solch intensive Gefühle auslösen, so himmlisch gut tun? Ich hatte keine Antwort außer einem weiteren liebevollen Kuß.
Anja möchte nun wissen, wie ich zu Annette und zu Sonja stehe.
Ich gab unumwunden zu, daß ich mit beiden eine Beziehung hätte,
von der aber wohl beide wüßten.
Die Anlehnungsbedürftige legte den Kopf an meine Schulter und
zögerte. Sanft streichelte ich ihre Wange und spürte dort
eine Träne. Ich schaute in ihr Gesicht und küßte
erneut ihre Lippen.
Ich beteuerte, auch an ihr liege mir sehr viel, ich möge sie sehr gern
und würde ihre Zuneigung bestimmt nicht ausnutzen wollen. Ich wisse
doch auch nicht, wir uns das alles habe passieren können, doch nun
könne ich es nicht mehr aufhalten und auch nicht mehr ändern.
Ich hätte einfach nicht widerstehen können. Wenn sie mich
ansehe, sei ich ihr verfallen. Gegen ihr Lachen, ihr zauberhaftes Wesen
gebe es kein Widerstehen. Ich sei nur ein dummer, undisziplinierter Mann,
es sei zum Verzweifeln, ein Fluch.
Nun mußte Anja lächeln und gibt mir einen lieben Kuß auf die Stirn. Das sei doch nicht so schlimm. Sie und ihre Freundinnen würden mich wohl trotz oder wegen meiner Schwächen mögen. Wir umarmten uns müde.