Alternative Buchvariante (EPUB) mit Graphik
Geschrieben: 2001-02/03
Als Jonas sich abends mit Maria Michaela zum Spaziergang übers Land traf, fielen sie sich gegenseitig ins Wort, daß sie etwas wichtiges zu besprechen hätten. Sie lachten beide etwas nervös und spürten, daß es dem anderen auch nicht leicht fiel, die Dinge auszusprechen. Jonas aber ließ Maria Michaela den Vortritt.
Sie begann also, sie müsse endlich gestehen, daß sie nicht ganz die Wahrheit über sich erzählt habe. So nah, wie sie sich aber gekommen seien, vertraue sie ihm völlig und wolle ihm nicht länger verschweigen, daß sie in Wahrheit die Prinzessin des Königreiches sei. Gelangweilt habe sie sich diesen Sommer einfach frei genommen, um einmal etwas anderes zu sehen.
Sie habe natürlich nicht damit gerechnet, daß mehr daraus werden würde, als sie sich damals kennenlernten, aber nun wisse sie ganz genau, daß sie ihn liebe.
Jonas war gerührt, nahm sie in den Arm und beteuerte auch
seine Liebe zu ihr. Auch er habe etwas verschwiegen.
Sie nickte, sie habe doch von Anfang an geahnt, daß er kein
wandernder Gloeckner sei. Sie lachte vergnügt, hätte aber
doch gern gewußt, wer er wirklich sei.
So berichtete Jonas über sich und von der ursprünglich so dummen Idee, ihr zu folgen, als er sie die Stadt verlassen sah - und auch von seiner Begeisterung, als er sie näher kennenlernte.
Maria Michaela lachte herzhaft auf, so hätten sie also beide etwas zu verbergen gehabt, letztlich sei es aber doch gut gewesen, daß er ihr gefolgt sei, sonst hätten sie sich ja vermutlich doch nie kennen und lieben gelernt. Wie habe er aber so gut den Gloeckner spielen können?
Jonas gab zu, daß er Petra eingeweiht habe. Doch die Arbeit mit den Handwerkern sei ihm sehr entgegen gekommen. Petra habe ihm auch viel beigebracht und natürlich auch viel geholfen.
So klärten sie weiterschlendernd noch manches Detail und sie gab zu, daß sie ihn natürlich auch etwas in Verlegenheit bringen wollte, als sie ihn damals dazu drängte, sich um eine Stelle als Gloeckner zu bemühen. Wahrscheinlich wäre sie sonst noch eine ganze Weile weitergewandert, doch hatte sie sich einen Spaß erhofft - und auch seine nette Gesellschaft - mußte aber eingestehen, daß er die Situation gut gemeistert habe.
Jonas wollte schon mit seinem Geständnis beginnen, als Maria Michaela fortfuhr, das sei aber noch nicht alles. Jonas schaute sie erstaunt an, mit mehr hatte er nicht gerechnet.
Sie strahlte über das ganze Gesicht, als sie fast hinausrief, daß sie schwanger von ihm sei. Jonas schaute sie an, ihm wurden die Knie weich, ein Loch schien sich unter ihm im Boden aufzutun. Er nahm sie schnell in den Arm und küßte sie sanft und zärtlich. Maria Michaela zog ihn an sich, sie war erleichtert, nun war alles gesagt, und sie hielt ihn noch immer in den Armen. Was könnte jetzt schon noch passieren? Sie war so glücklich. Diesen Augenblick würde sie niemals vergessen.
Jonas streichelte liebevoll ihren Bauch, stupste mit seiner Nase gegen ihre, ihre Augen strahlten.