Alternative Buchvariante (EPUB) mit Graphik
Geschrieben: 2014-01-22/27
Sie wollten sich gar nicht wieder trennen und Paul stellte seine Jana seiner Familie vor und schnell wurde Hochzeit gefeiert und die Eltern waren erleichtert, daß wenigstens einer ihrer Söhne eine gute Frau gefunden hatte, und auch Adalbert und Günther waren erleichtert, daß Paul diese Aufgabe übernommen und wie immer zuverlässig gelöst hatte.
Das Königspaar gab nun auch bekannt, sich auf den Alterswohnsitz zurückzuziehen und Günther die Krone zu lassen.
Günther guckte da gar nicht so glücklich, daß ihm diese Last bereits jetzt auferlegt wurde.
Da traute sich Jana aus einem inneren Impuls heraus vorzuschlagen, daß sie doch die Bürde erleichtern könnten und den Bürgern mehr Verantwortung übergeben. Man könne sie doch ihre Vertreter und Verwalter selbst wählen lassen und Räte für die größeren
Angelegenheiten, so daß der König nicht mehr allein die Verantwortung habe und die Bürger ein Interesse entwickeln könnten, selbst mehr darauf zu achten, daß ihre Vertreter in ihrem Sinne handeln. Adalbert nickte gleich verständnisvoll und wies dabei zu Günther gerichtet auf Jana. Und Günther eilte gleich heran und gab seinem Bruder und Jana einen Kuß auf die Stirn.
"Bruder, ich bin dir wirklich zu großem Dank verpflichtet, daß du diese aufgeweckte Mitstreiterin in unsere Runde gebracht hast, ich glaube, wir vier werden gemeinsam eine Menge erreichen können."
Und Adalbert ergänzte: "Siehe, unsere Bemühungen der letzten Jahre, den Bürgern bessere Schulen zu geben und eine bessere Bildung zu erlangen, wird uns hier zu Nutzen gereichen, denn diese können gut beurteilen, was zu tun ist und wer sich aus ihrer Mitte fürs Amt am besten eignet."
Und Jana präzisierte "Also ich meine schon alle Bürger, also Männer und Frauen gleichermaßen zu Wahl und Amt!"
Und ihre drei Mitstreiter nickten, doppelt so viele Schultern und Talente für die Bürde der Macht.
Und Jana fuhr fort: "Und dann bleibt dem König unter anderen ja noch die wichtige Aufgabe, darüber zu wachen, daß die Mehrheit nicht zum Schaden von Minderheiten entscheidet und niemand im Lande ins Abseits gedrängt wird, nur weil er anders ist oder anders fühlt oder jemandem zugeneigt ist, was in der Kombination so nicht von allen akzeptiert sein mag. Wer anderen nicht schadet mit seinen Wünschen und Bedürfnissen, der sollte auch geachtet und akzeptiert werden und selbst jene, die vielleicht etwas falsch gemacht haben, verdienen es noch, mit Würde und Anstand behandelt zu werden."
Günther nickte zustimmend und sah gleich diese neue Last und Bürde über sich schweben, doch wie jetzt auch Adalbert zustimmend sagte, nicht nur aus eigenem Interesse sei es selbstverständlich eine wichtige Aufgabe für den König, sie dafür einzusetzen,
daß alle respektiert würden und jeder nach seinem Lebenstraum und seinen Vorstellungen vom Glück streben dürfe. Männer und
Frauen - und wem auch immer sie zugeneigt seien, hätten das Recht darauf, als sie selbst akzeptiert zu werden und deswegen nicht ins Abseits gedrängt zu werden oder unter eine Maske gezwungen. Da hätten sie noch sehr viel Arbeit vor sich, doch
zusammen seien sie stark und könnten auch viel erreichen.
Und so ward es beschlossen, das Land zu reformieren, langsam, um die Menschen nicht zu überfordern mit ihrer neuen Bürde.
Jana und Paul aber zogen sich endlich zurück und begannen zu erforschen, was es so gemeinsam zu erforschen gab. Und man kann sagen, sie waren dabei recht ausgiebig, fleißig, erfolgreich
oder vielleicht auch besser befriedigend tätig.
Und so ward dann nach der üblichen Zeit das erste Kind geboren, dann noch eines und noch eines.
Unter diesen ergab es sich, daß das zweite, eine Tochter sich aber wohl am geeignetsten entwickelte,
um einmal die Bürde der Krone zu tragen, was sich in dem inzwischen reformierten Reich aber schon ganz
anders gestaltete als zu der Zeit dieser Geschichte als ihr Onkel Günther die Krone nehmen mußte.
Als die rechte Zeit gekommen war,
setzte dieser ihr die Krone schließlich gerne auf. Doch all dies ist bereits eine andere Geschichte -
die vielleicht ein anderes Mal erzählt wird, wer kann das heute schon wissen?