Alternative Buchvariante (EPUB) mit Graphik
Geschrieben: 2001-02/03
Maria Michaela zögerte immer noch und doch wagte sie es nicht sich vorzustellen, wie es ohne Jonas weitergehen sollte, wenn der Sommer vorbei war.
Vor den Augen der Kaufmannstochter spielte sich natürlich gar nichts ab, ein Kuß, selbst eine absichtliche Berührung wäre ihr da peinlich gewesen und unangemessen vorgekommen. Doch eine Woche nach dem Abschiedskuß spazierten Jonas und sie wieder allein durch die Felder, wie von allein fand ihre Hand die seine.
Irgendwie war das Gespräch diesen Abend nicht so flüssig und leicht wie sonst, als warteten beide nur gespannt darauf, was passieren würde. An einem Schuppen, wo sie garantiert unbeobachtet waren, faßte Jonas Mut und nahm sie unvermittelt in die Arme. Maria Michaela war wie erleichtert, daß sie nicht die Initiative ergreifen mußte und erwiderte seine Umarmung.
Die beiden zogen sich in einen Schuppen zurück und hatten Geschlechtsverkehr miteinander, Maria Michaela zum ersten Mal.
Anschließend ahnte Maria Michaela bereits, daß dieses Beisammensein vermutlich Folgen haben würde. Sie hatte ja einiges gelesen und wußte, daß heute einer ihrer fruchtbaren Tage sein mußte. Vielleicht nur deswegen hatte es sie so drängend zu ihm gezogen, deshalb waren ihre Instinkte stärker gewesen als ihre Erziehung. Sie lächelte, hielt ihren Geliebten fest an der Hand. Sie hatte keine Angst, nein, sie hoffte, daß es wirklich so sein würde, dann hätte sie mit dem Kind immer etwas von Jonas für sich, egal was noch passieren würde. Sie mochte ihn gar nicht fortlassen, doch einzig der Gedanke an ein mögliches Kind erlaubte es ihr, den Geliebten alsbald loszulassen. Jetzt war sie stark und sicher, sie bereute es nicht, ihre Entscheidung war richtig gewesen.
Es war bereits spät, als sie sich auf den Weg zurück zur Stadt machten. Und ganz wie vor einer Woche verabschiedeten sie sich wieder mit einem Abschiedskuß, nicht weniger scheu als damals und doch heute ganz anders.