Alternative Buchvariante (EPUB) mit Graphik
Geschrieben: 2015-07-15/08-03
Da bereits Mittagszeit war, speiste man zusammen im kleinen Kreis, während der Reichskanzler schon veranlaßt hatte, für den Abend zum Fest zu laden und die frohe Botschaft über die Eheschließung verbreitete sich rasend schnell am Hofe und in der Stadt. Kaum war man mit dem Essen fertig, kündigten sich schon die ersten Gratulanten an, als erste die jungen Damen aus Gundulas Teegesellschaft, zusammen mit einigen Herren. So entschloß man sich, die Glückwünsche im Garten entgegenzunehmen. Und es kamen immer mehr Gratulanten, daß das junge Paar gar keine einzige freie Minute hatte. Erst zwei Stunden etwa vor Festbeginn kam dann die Königin persönlich in den Garten und drängte ihre Tochter zur Kleiderprobe mit einem festlichen Hochzeitskleid, während sie Paul entsprechend zu seiner Kleiderprobe geleiten ließ. Irgendwie hatte das Protokoll sie nun erst einmal fest im Griff. Gerade noch konnte Gundula ihrem Mann noch einen Kuß aus der Ferne zuwerfen und winken, was er beides eiligst erwiderte. Dann trennten sich erst einmal ihre Wege.
Paul war bereits recht pünktlich für das Fest fertiggeworden, von Gundula war noch weit und breit nichts zu sehen. Die Gäste plauderten und warteten.
Und dann kam endlich Gundulas großer Auftritt im Brautkleid - mit deutlicher Verspätung, wie sich das wohl für eine Prinzessin als Braut gehörte. Das erhöhte die Spannung bis ins Unerträgliche und gehörte somit zum Ritual einer guten Hochzeit an einem Köngishof. Als sie in den Saal trat, schien für einen Augenblick die Zeit stillzustehen. Still bewunderten alle die prachtvolle Erscheinung der Braut in einem wirklich märchenhaften Brautkleid, welches man gesehen haben mußte, daher hat es gar keinen Zweck, es überhaupt beschreiben zu wollen. Es blieb im Grunde ein Wunder, wie man das so schnell hatte beschaffen oder gar herstellen können (gut, man hatte vermutlich längst eines auf Vorrat, für alle Fälle). Jedes Mal, wenn jemand versuchte, diesen Moment des Festes in Worte zu fassen, stockte der Atem des Erzählers, brach der Stift des Schreibers, erzitterten die Hände des Gestikers. Man mußte dabeigewesen sein, um es sich vorstellen zu können.
Bald folgte ein festliches Bankett, welches man nicht nur schnell und routiniert improvisiert hatte, in aller Schnelle hatte man alles daran gesetzt, es auch durch die Speisen zu einem ganz besonderen Erlebnis zu machen.
Später wechselte man in den Ballsaal und den ersten Tanz hatten natürlich wieder Gundula und Paul, sogar ganz exklusiv, was Paul mächtig nervös machte, auch weil man bei dem langen Kleid zum einen die Füße nicht sah, nicht einmal ahnen konnte, wo die Beine endeten und man sich zudem sehr leicht mit dem über dem Boden schleifenden Kleid verheddern konnte. Es war daher schon sinnvoll, ihnen die gesamte Tanzfläche zu lassen. Jedenfalls tanzten sie sehr vorsichtig und mit Bedacht.
Als das erste Tanzstück zuende war, waren sie glücklich und ohne zu stürzen oder zu stolpern an einem
Rand der Tanzfläche angelangt. Gundula lachte glücklich und Paul stimmte mit ein. Sie meinte:
"Das Kleid ist ja ganz hübsch, aber ziemlich unpraktisch. Erinnerst du dich, wie ich den trüben Teich
saubergemacht habe, fühlt sich beinahe so an, als würde ich noch einmal durch den Teich waten!"
Paul meinte daraufhin: "Na, da hattest du immerhin den Einfall, das Kleid in der Höhe der Oberschenkel
zusammenzuknoten."
Gundula grinste: "Ich glaube, wenn ich das hier machen würde, würde es wirklich etwas mehr Unruhe geben.
Aber wie immer bist du eine kluger Ratgeber. Ich meine wir können es wagen, die Schleppe um die Taille
zu wickeln und zu verknoten. Mutter wird einen Augenblick der Atem wegbleiben, aber wir können auch
noch einen zweiten Tanz wagen, wenn alle anderen auch auf der Tanzfläche sind, vielleicht auch noch
einen dritten?"
Paul nickte und half ihr kurzerhand lachend.
Schon hatte der zweite Tanz begonnen und so ging es wirklich ganz gut.
Nach dem dritten machten sie Pause und schlenderten in einen anderen Raum und beteiligten sich an Plaudereien,
achteten aber diesmal darauf, nicht getrennt zu werden.
Später wurden sie dann wieder im Ballsaal erwartet. Zwar gab es nun auch bei Paul ein paar organisatorische Hürden und administrative Maßnahmen, die eingehalten werden mußten, um einen Tanz mit ihm zu ergattern, jedenfalls hatten es ein paar Damen geschafft, ebenso wie ein paar Herren bei Gundula, so daß sie sich nun doch erst einmal trennen mußten. Allerdings hatte die Administration natürlich darauf geachtet, daß sie auch ein paar gemeinsame Tänze hatten und ausreichend Pausen.
Er schien sich beinahe zu einem Spiel zu entwickeln, bei dem es darum ging, das Brautpaar noch ein Weilchen davon abzuhalten, sich ins Private zurückzuziehen. Kaum näherten sie sich auch nur grob der Nähe einer Tür raus aus dem Festbereich, waren da schon wieder Leute, die noch nicht gratuliert hatten und denen noch einfiel, was sie unbedingt noch wünschen sollten. Dann aber waren sie schon wieder so lange anwesend, daß es bereits die nächsten Tanzpartner geschafft hatten, die administrativen Maßnahmen hinter sich zu lassen und so weiter und wieder von vorn.
Irgendwann spät in der Nacht gelang es den beiden dann doch, sich zu verabschieden und das bereits deutlich ruhiger gewordene Fest zu verlassen. Man hatte Gundulas Räume für die beiden vorbereitet, was im Wesentlichen hieß, daß zusätzlicher Blumenschmuck aufgestellt worden war, auch einige Erfrischungen und Getränke. So war also für alles gesorgt.
Nachdem endlich die Tür hinter ihnen zugefallen war, lachten sie erleichtert auf. Zwar hatte sie der Tag ziemlich geschafft, aber jetzt waren sie glücklich und endlich ungestört und miteinander allein. Sie fielen sich in die Arme. Dieser große Protokollpunkt wäre auch abgehakt.
Nach einigen hastig getauschten Küssen fragte Paul dann: "Was ist denn nun der nächste Punkt gemäß Protokoll?
Oder gibt es ab hier keines mehr?"
Gundula lachte: "Oh, es gibt schon eines, es ist nur nicht mehr so detailliert.
Jedenfalls bei den Zweck- oder Bündnisehen kommt jetzt wohl der Punkt der Pflichterfüllung, poetisch gesprochen
stellt die Frau den Acker, in den der Mann sät, auf daß das Bündnis bald Früchte trage.
Nachdem die Saat ausgebracht ist, zieht sich der Mann dann in seine eigenen Gemächer zurück.
Man wiederholt das dann gelegentlich zu geeigneten Zeitpunkten."
Paul meinte dazu ernst: "Klingt nicht sehr vielversprechend, schon gar nicht für die Frau, jedenfalls was das
Prozedere an sich anbelangt."
Gundula erwiderte: "Na zum Glück sind wir davon nicht betroffen.
Wir können das ganz anders gestalten. Und verschwinden sollst du danach sicher auch nicht."
Paul hatte während des Gespräches schon einen Teil seiner Kleidung ausgezogen, fummelte nun suchend an Gundulas
herum und fragte schließlich: "Sag mal, ich wollte dir helfen, es etwas bequemer zu haben, aber bei deinem
Brautkleid steige ich nicht durch, finde nicht den Dreh, wie geht das auf?"
Gundula seufzte, lachte dann aber heiter: "Oh, armer, liebster Paul, das Kleid ist tückisch, wie all die
Ablenkungen und Verzögerungen auf dem Fest Tradition, um dem Paar noch ein Paar Hindernisse in den Weg zu legen.
Aber das Kleid ist auch wichtig, die Braut bewahrt es als Andenken, daher soll es nicht beschädigt werden."
Paul meinte daraufhin: "Das ist ja in Ordnung, ist ein sehr schönes Kleid, aber wie legst du es ab - oder magst du nicht?"
Gundula küßte ihn sanft und flüsterte: "Es ist zugenäht, willst du mich ohne haben, mußt du vorsichtig die entscheidenden Nähte ziehen. Dazu gibt es da irgendwo auf dem Tisch sogar ein kleines, lächerliches Werkzeug, mit welchem man dafür
Stunden braucht. Du kannst aber auch bis Morgen warten, dann wird das von den Schneiderinnen etwas schneller erledigt.
Bei den Schuhen könntest du mir helfen, ohne wird mir sicher jetzt guttun."
Paul half ihr natürlich und stellte dabei fest, daß ihre Strümpfe praktisch in eins ins Kleid übergingen, oben im Bereich
der Oberschenkel, wie er mit einem probierenden Tasten bei der Gelegenheit feststellte.
Gundulas kicherte: "Es ist wirklich komplett vernäht, von den Füßen bis ganz den Hals hinauf, sogar die Handschuhe sind
mit dem Kleid vernäht.
Es gab auf dem Weg zur Kleiderprobe von meiner Mutter sogar die sehr peinliche Frage, ob wir beide vielleicht den Dingen bereits vorgegriffen hätten, so daß man sich sehr sorgfältige Arbeit beim Zunähen des Kleides wohl sparen könnte.
Da habe ich natürlich heftig den Kopf geschüttelt und erklärt, auch wenn ich dir recht nah gekommen sei, in der Hinsicht hätten wir uns beide doch an das Protokoll gehalten und der Tradition nicht vorgegriffen."
Dabei schmunzelte sie. "Somit hat man mich dann also gemäß alter Tradition vollständig und sorgfältig als Geschenk verpackt, welches du nun auspacken darfst, wenn du magst!"
Paul stand wieder, zog sie mit einer Hand an sich heran und strich mit dem Finger von der Wange über Hals und Schulter und über ihren Arm bis zu den Fingern.
Tatsächlich, es war alles in dieses Kleid gehüllt, welches teilweise recht eng saß, etwa am Hals und den Händen, der Taille,
der Trägerin an anderen Stellen aber den notwendigen Platz zum Atmen und Bewegen ließ.
Paul dachte einen Moment und fragte dann nach: "Hmm nun gut, aber was machst du oder wohin, wenn du mal austreten müßtest?"
Gundula kicherte wieder: "Das erledigt man besser alles sehr sorgfältig, bevor man eingenäht wird, danach wird es etwas
peinlich. Man braucht Hilfe dabei. Traditionell hilft die Mutter oder eine Vertraute. Es gibt unten eine Stelle, wo der
Stoff nur mit zwei Schleifen zusammnengehalten wird. Die müssen gelöst werden, dann klappt man das auf, positioniert
das Kleid geeignet und dann geht es los. Danach hält man das Kleid wieder vorsichtig beim Aufstehen und die Öffnung wird
wieder verschlossen.
Um diese Prozedur zu vermeiden oder wenigstens hinauszuzögern, ißt und trinkt man sehr wenig bei diesem Fest als Braut.
Meine Mutter mußte mir wirklich einmal helfen. Und ich kann dir versichern, daß war für uns beide eine heikle Mission."
Paul nickte: "Ja, das leuchtet ein, besonders weil sich deine Eltern doch recht distanziert und formell verhalten!"
Gundula meinte dazu: "Oh, wenn es privat ist, sind sie auch einmal nicht so formell. Sie sind schon in Ordnung, auf ihre
Art."
Paul führte den Gedanken fort: "Oh, und nun, also solltest du jetzt noch in die Verlegenheit kommen, eine solche
Örtlichkeit aufzusuchen zu müssen, wartet deine Mutter draußen vor der Tür?"
Gundula kicherte wieder: "Nein, nachdem die Tür geschlossen ist, bin ich nun allein dein Problem.
Übrigens bei den Zweckehen ist besagter Zu- oder Ausgang übrigens auch der Weg, über den man die Angelegenheit
erledigt, so ersparen sich auch beide das Auspacken und nackte Peinlichkeiten, wie sie unter nicht vertrauten
Personen wohl vorzukommen pflegen. Wenn du möchtest, können wir es auch so machen..."
Paul unterbrach sie: "Nach Protokoll?"
Gundula grinste: "Das Protokoll ist da nicht sehr ausführlich, aber tatsächlich gibt es kurze Vorschläge für
angemessenes Vorgehen."
Paul nickte amüsiert: "Laß hören!"
Gundula atmete einmal tief durch und erklärte: "Also gut, bei der ersten Methode geleitet der Herr die Dame
zu einem Tisch, einem Stuhl oder einem anderen passend hohen und ausreichend stabilen Möbelstück.
Die Dame stützt sich ab und beugt sich weit vor, die Beine etwas auseinander.
Der Herr nimmt die Schleppe und den unteren Teil des Kleides hoch und wirft es über die Dame, vor welcher die
weiteren Vorgänge so weitgehend verborgen bleiben können. Jedenfalls macht der Herr seine Hose auf,
zieht die betreffenden Schleifen am Kleid. Und dann, um das etwas zunächst militärisch zu beschreiben,
macht er sein Gerät fertig, um die Festung zu stürmen, vorzustoßen und einzudringen, um dann quasi als Bauer das neue Feld zu bestellen. Danach wird die Dame zum Bett begleitet, wo der Herr der Dame hilft, sich hinzulegen und Po und Oberschenkel
etwas hochzulegen, damit die Dinge in die richtige Richtung fließen. Dann kann der Herr gehen und die Dame bleibt eine
Weile liegen. Nachdem der Herr gegangen ist, kommen dann wieder Dienerinnen herein und kümmern sich.
Bei der anderen Variante liegt die Dame hingegen auf dem Rücken, entweder an der Bettkante, zunächst mit herabhängenden
Beinen oder auf einem Tisch. Der Herr legt ihr dann wieder das Kleid über den Kopf, um ihr weitere Details zu verbergen
und geht ähnlich wie zuvor vor. Die Beine der Dame und ihren Po hebt er dabei im Bedarfsfalle auf eine passende
Höhe, legt Kissen drunter, etc, das bleibt dem Geschick des Herren überlassen, wie er gegebenenfalls ungünstige
Höhenunterschiede anpaßt und seinen Vorstoß in das noch unentdeckte Geheimnis vorbereitet und durchführt.
In der Hinsicht ist ein Mann mit Erfahrung vermutlich etwas besser geeignet als ein ebenfalls unerfahrener, der
nicht so recht wissen mag, wie die Attacke zu reiten ist."
Paul meinte dazu: "Nun, das kann technisch schon funktionieren, ich kann mir schon vorstellen, daß so mancher Mann durch die Situation ausreichend stimuliert wird, um die Angelegenheit in dieser Weise und zu diesem Zweck zum Abschluß zu bringen. Für die Frau wird es auf jeden Fall wenig erbaulich sein. Insgesamt für zwei gleichberechtigte Liebende sicherlich eine suboptimale Variante. Dabei meine ich nicht die Methoden an sich, mehr schon die fehlende Vorbereitung und Beteiligung der Dame."
Gundula sagte: "Ja, aber wenn du magst, ist es in Ordnung für mich. Nach dem, was ich gelesen habe, kann die erste Erfahrung in dieser Angelegenheit für die Frau ohnehin irritierend sein, von daher ist es also auch akzeptabel, wenn das dann zügig und wenigstens erfolgreich für den Herren zum Abschluß gebracht wird." Gundula wirkte dabei etwas unsicher, was da auf sie zukommen mochte an neuer persönlicher Erfahrung.
Paul aber schüttelte den Kopf: "Ich meine, es ist deutlich angenehmer, wenn du dich wohlfühlst, dich entspannen kannst.
Zudem - du bist eine erfahrene Reiterin, eine gute Kampfsportlerin, da vermute ich doch,
daß die Irritationen bei dir sehr gering sein werden.
Wenn ich dann noch hinzunehme, was ich bei unserem kleinen Forschungsausflug in jener Scheune herausgefunden habe,
so solltest du dich nicht sorgen, das wird schon ungefähr passen, also keine wirklich unangenehme Erfahrung."
Gundula umgriff seine Arme und flüsterte: "Ich vertraue dir, auch in dieser Angelegenheit.
Hier wird es besser sein, dir ganz die Führung zu überlassen.
Ich muß zugeben, ich bin da etwas nervös und unsicher, bin mir aber auch sicher, bei dir gut aufgehoben zu sein."
Paul strich ihr sanft mit dem Handrücken über die Wange: "Ich meine, ich schaue einfach einmal,
was ich mit diesem uns zur Verfügung gestellten lächerlichen Werkzeug an den Nähten auszurichten vermag,
um dich zu befreien. Es sei denn, du bist müde, dann kuscheln wir uns einfach so aneinander ins Bett."
Gundula grinste: "Oh, wenn du magst, mach dich ruhig an mir zu schaffen mit deinem Werkzeug und schau,
wie weit du kommst. Ich habe mich ohnehin bereits auf eine lange Nacht gefaßt gemacht.
Was du auszupacken vermagst, gehört erst einmal dir!"
Paul ging auf das doppeldeutige Thema ein: "Na auf eine lange Nacht hatte ich mich auch gefaßt gemacht,
gar gefreut, ich hatte aber eher an ein anderes Werkzeug gedacht und hätte nicht vermutet,
daß du so zugeknöpft, beziehungsweise zugenäht daherkommst.
Aber es hat schon seinen Sinn mit dieser Tradition, insbesondere wenn das neue Paar noch
nicht so vertraut miteinander ist.
So fummelt der Mann die ganze Nacht vorsichtig an der Frau herum, hilft ihr,
sie kommen sich ganz automatisch näher, um die Dame freizulegen..."
Gundula lachte: "So hatte ich es noch gar nicht gesehen, aber du magst recht haben,
die Tradition hat also einen gewissen Zweck und ist nicht nur ein Spaß mit den Brautleuten."
Paul ergänzte: "Mehr noch, er muß ja auch sehr behutsam und vorsichtig agieren, um bloß nichts zu beschädigen,
und das scheint mir doch auch ein wesentlicher Punkt zu sein, den der Herr lernen muß, wo er schon einmal
das Glück hat, solch eine reizend in Form gebrachte Braut in die Finger zu bekommen, die willig ist,
sich die ganze Nacht befummeln zu lassen."
Da lachten beide vergnügt und dann wurde es ernst. Paul jedenfalls nahm das Werkzeug vom Tisch. Es sah ähnlich wie eine kleine Häkelnadel aus. Gundula setzte sich mit ganz aufrechter Haltung und mit im Schoß gefalteten Händen auf einen Stuhl, während Paul die Nähte analysierte, die Gundula ihm nannte. Gundula schlug vor, es zunächst mit dem Armstück zu versuchen. Paul spürte dort die Naht entlang, Gundula erhob die Hand und wirklich fand Paul in der Achselgegend einen Anfang, gehalten von einer kleinen Schleife. Paul schaffte den Anfang, löste geduldig die Naht. Das zog sich ziemlich dahin, denn die Naht war fest und sehr fein ausgeführt und er sollte ja nichts beschädigen. Die Naht ging den Arm hinunter und schnell stellte er fest, daß das Armstück so vor allem weiter wurde und wies Gundula darauf hin, die beruhigte ihn allerdings, nur so könne sie nachher den Arm aus dem Kleid ziehen. Die Hauptnaht müsse mittig auf dem Rücken sein. Paul fand sie, fuhr aber geduldig mit der Naht am Arm fort.
Als er diese Naht endlich geschafft hatte, konnte Gundula wirklich ihren Arm in dem Kleider leichter bewegen. Also nahm sich Paul den zweiten Arm vor. Danach machten sie eine Pause. Paul gab Gundula etwas zu trinken, die es vorsichtshalber vorzog, durstig zu bleiben und nur ein wenig zu nippen und nicht viel mehr als den Mund zu befeuchten. Ein paar Früchte aber nahm sie an. Auch Paul trank und aß von den Früchten und fühlte sich bald gestärkt für weitere Fummelei.
So begann er mit der Naht auf dem Rücken, was gar nicht so einfach war, weil der Anfang hoch im Nacken war, verborgen unter Gundulas langen, lockigen Haaren, die gelöst waren und prächtig über das Kleid wallten. Da Gundula nun die Arme wieder besser bewegen konnte, half sie und hielt die Haarpracht zur Seite. Auch hier ging es nur langsam voran, aber da Paul nicht ungeduldig wurde und konzentriert und ausdauernd weiterwerkelte, kam er allmählich voran. Bald schon konnte er seine Lippen auf Gundulas Nacken drücken, bald schon etwas tiefer. Als die Naht so weit offen war, daß er die Schultern freilegen konnte, gönnte er sich eine Pause mit der Naht und widmete sich ihre nackten Haut und beiden genossen den so mühsam erkämpften Kontakt. So reichte es aber noch längst nicht, um bereits die Arme freizulegen.
Paul schlug vor, Gundula könne sich doch einfach mit dem Bauch auf das Bett legen, da ohnehin alle Nähte hinten seien, nun könne er ganz gut weiterarbeiten - oder man man so wolle, sie von hinten bearbeiten, wenn sie liege Gundula grinste und war gerne einverstanden mit solch einem Stellungswechsel mit der Aussicht, intensiv von hinten bearbeitet zu werden.
Also wechselten sie, Paul half ihr ins Bett und machte es ihr mit Kissen möglichst bequem, positionierte
sie dabei aber auch, daß er die Nähte des Kleides gut bearbeiten konnte.
Paul arbeitete weiter und Gundula seufzte, lag aber ganz ruhig.
Paul fragte nach: "Alles in Ordnung?"
Gundula seufzte erneut: "Du könntest dich gut noch ein wenig auf mich legen und noch ein wenig im Nacken
necken und lecken, wenn du magst, das könnte uns noch ein wenig Wegzehrung für die lange Nacht bescheren."
Das tat Paul natürlich gern, legte sich auf sie, küßte und neckte sie, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren
und begann langsam von hinten gegen ihren Po zu stoßen.
Gundula atmete schneller und seufzte wieder: "Wenn du mich so weiter von hinten bearbeitest,
wirst du bald doch noch den Noteingang wählen müssen!"
Paul lachte und meinte: "Oh, so groß ist die Not bei mir noch nicht, ich werden also mal weiter auspacken,
auch damit bei dir nicht etwa die Not zu groß wird
und das Kleid noch unter einem impulsiven Sturm der ungezügelten Leidenschaft Schaden nimmt,
das wollen wir doch keinesfalls."
Gundula meinte: "Jedenfalls wenn du so weitermachst, könnte es wirklich sein,
daß mir bald das Kleid wirklich ziemlich egal ist - selbstverständlich wärst trotzdem du Schuld an dem Schaden..."
Paul antwortete: "Das möchte ich natürlich beides vermeiden,
schon in der ersten offiziellen Nacht Schuld auf mich zu laden, wäre ein fataler Anfang.
Schande, Peinlichkeit und Skandal würde ich ja noch mitnehmen,
Schuld möchte ich aber natürlich nicht absichtlich auf mich laden."
Sie lachten beide und Paul richtete sich wieder auf, strich aber noch sanft durch ihr Haar und über ihren Rücken.
Paul arbeitete dann konzentriert weiter. Irgendwann war er so weit, daß es reichen sollte, damit sie ihre Arme herausziehen konnte. Ihre Atemzüge waren ganz gleichmäßig und Paul flüsterte mehrmals fragend ihren Namen. Sie schlief. Weil er sie nicht wecken wollte, arbeitete er bedächtig und sehr vorsichtig weiter.
Oberhalb des Pos änderte die Naht wieder ihre Charakteristik etwa dort, wo die Schleppe ansetzte. Ab hier weitete das Öffnen der Naht nur noch das Kleid. Hier unten war die Menge an Stoff ganz erheblich. Paul verlor zunächst die Spur der Naht. Dann verfolgte er aber die Hypothese, daß es an den Beinen genau wie an den Armen funktionieren könnte. Schmunzelnd hob er einfach mal die ganze Kleiderpracht an und erinnerte sich an die eine offizielle Methode nach Protokoll und hob vorsichtig den gesamten unteren Teil des Kleides, legte ihn über Rücken und Kopf der schlafenden Gundula. Nun sah er wirklich die größeren Schleifen, mit welchen ein größeres Stück Stoff zwischen den Beinen am Rest des Kleides fixiert war. Es wäre leicht gewesen, die Schleifen zu lösen und das Stück Stoff zur Seite zu klappen. Vergnügt streichelte er ganz vorsichtig darüber und an den Innenseiten ihrer Oberschenkel entlang, daß sich Gundula etwas bewegte.
Er wollte sie aber nicht wecken und suchte das Kleid an ihren Schenkeln sehr genau ab, um etwas wie eine Naht zu finden. Müde gähnte er, er war wirklich fix und fertig und beneidete Gundula etwas um ihren friedlichen Schlaf. Der Morgen dämmerte bereits.
Es erwies sich, daß um Füße und Beine herum ein elastisches Material als Strumpf verwendet worden war. Etwas unterhalb der heiklen Klappe war der elastische Stoff mit dem restlichen Kleid vernäht. Paul schätzte die Lage ab, die Taille war sehr eng geschnitten, so würde Gundula noch nicht aus dem Kleid kommen. Schließlich fand er heraus, daß die Schleppe an einer Stelle oben an der Verbindung zum Kleid aus elastischem Material bestand. Dieser Bereich war über einen kleinen Bereich nicht vernäht. So fand er, wie die zuvor verlorene Rückennaht weiterlief und löste sie weiter bis hinab zu jener heiklen Klappe.
Nun war er sich sicher, daß Gundula so leicht aus dem Kleid steigen können müßte. Allein, sie schlummerte ruhig und still. Und auch er war nun sehr müde, so legte er sich einfach an ihre Seite und legte einen Arm über ihren Rücken.
So schliefen sie weit in den Morgen hinein, denn niemand störte das Brautpaar an diesem besonderen Morgen, um zum Frühstück zu bitten. Irgendwann aber erwachte Gundula, sie hatte ordentlich Durst und auch guten Appetit. Sie hatte sich beim Erwachen bewegt und so auch den an sie geschmiegten Paul geweckt. Sie begrüßten sich herzlich mit Küssen, dann meinte Paul, sie könne nun ja einmal versuchten, aus dem Kleid zu schlüpfen. Gundula folgte dem Vorschlag und wirklich, es gelang. Schon stand sie nackt vor dem Bett und wies zu Essen und Trinken, flitzte dann gleich nackt los durch den Raum. Paul folgte ihr langsam und genoß den Anblick ihres nackten Körpers und der grazilen Bewegungen.
Vom engen Kleid befreit trank Gundula nun reichlich, griff nach weiteren Früchten. Das war ein wirklich lustvolles Mahl mit süßen Früchtchen, fast schon gierig langte Gundula zu und zeigte einmal mehr gesunden Appetit. Als ihr Liebster sie erreicht hatte und sie von hinten umarmte, bot sie diesem auch diese oder jene Frucht an, indem sie diese über ihre Schulter vor seinen Mund hielt. So aß ihr Paul aus der Hand. Um zu trinken, zog Paul sie mit einer Hand auf ihrem Bauch eng an sich, während er mit der anderen sein Glas ergriff und über ihre Schulter hinweg trank.
Nachdem der erste große Hunger und Durst von Gundula gestillt war, mußte sie sich aus seiner Umarmung lösen, um jenen Ort aufzusuchen, der mit Kleid heikle Hilfe benötigt hätte. Als sie von dort zurückkam, ging Paul den gleichen Weg, kam dann bald wieder und fand Gundula trinkend. Er setzte sich auf einen Stuhl am Tisch und zog sie auf seinen Schoß. So setzten sie ihr Frühstück noch eine Weile fort, bis sie satt waren. So hatten sie sich also auf kulinarische Genüsse als Höhepunkt der Hochzeitsnacht beschränkt und geeinigt. Eigentlich war es schon beinahe Mittag, so entschlossen sie sich, die eigentlichen intimen Aktivitäten zu verschieben, machten sich frisch und zogen sich an. Zwar wäre es für das Protokoll nicht anstößig gewesen, wenn das Hochzeitspaar bis zum Abend verschwunden geblieben wäre, aber sie wollten in dieser Hinsicht auch nicht geradezu eine Steilvorlage für Tuscheleien geben. Daher traten sie wieder hinaus aus ihrem Liebesnest und schlenderten durch das Schloß.