Alternative Buchvariante (EPUB) mit Graphik
Geschrieben: 2003-07-21/08-06
Das Volksmärchen hat immer einen Kern, der tief in der jeweiligen Gesellschaft verankert war und diese widerspiegelte, es hat eine einfache Erzählstruktur und meist eine konkrete Lehre für den Zuhörer beziehungsweise Leser. Darin behandelte Probleme waren - wenngleich oft auch verfremdet in phantastischer Gestalt dargestellt - aus dem täglichen Leben gegriffen.
Bei dem hier vorliegenden Kunstmärchen ist es nicht viel anders. Einige Szenen sind jedoch so sehr aus dem Leben gegriffen, daß es zumindest für Kinder nicht geeignet erscheint. Wenn in der Jugend jedoch eine gewisse Abstraktions- und Interpretationsfähigkeit erlangt wurde, mag es durchaus von Jugendlichen und Erwachsenen mit Gewinn gelesen werden können. Es sind weniger die an sich recht harmlosen erotischen Abschnitte dieses Werkes, die mich zu dieser warnenden Einleitung bewegen, als viel mehr die in dem Märchen vorkommenden Schilderungen von schlichter Brutalität, wie sie im täglichen Leben, selbst in der Schule schlimmer vorkommen mögen, jedoch sicher nicht zum Zeitvertreib für kleine Kinder geeignet sind.
Ähnliches mag auch in Volksmärchen
vorkommen, die teils geradezu erschreckend
brutale Schilderungen enthalten können,
was aber eher gegen diese als Lektüre für
Kinder spricht, denn als Maßstab dienen
kann, wann vor brutalen Inhalten gewarnt werden
sollte. Die naheliegende Assoziation von Märchen
und Kindern veranlaßt mich auch hier nur
dazu, vor etwas zu warnen, was ich bei anderen meiner
Texte nicht für erwähnenswert hielte.
Wer seinen Kleinen also vorlesen möchte,
dem sei dringend angeraten, alle Texte erst einmal
alleine auf Eignung zu prüfen.