Geschrieben: 1992-02-24
Grelles Scheinwerferlicht ist auf den letzten Vorhang gerichtet, den letzten, den er noch nach der nahezu endlosen Zahl der vorhergehenden zu öffnen hat, nur noch dieser verbirgt, was entdeckt werden muß.
Etwas enttäuscht, da er weiß, daß es der letzte ist, greift er zum Tuch, um ihn zur Seite zu ziehen und das Dahinter zu sehen. Er zögert der Spannung wegen, dann, mit einem Ruck, zieht er den Vorhang zur Seite, und er sieht . . . ins Nichts, welches selbst das grelle Scheinwerferlicht restlos verschluckt.
Mit schweißgebadeter Stirn schreckt er in seinem Bett hoch, die Hände klammern sich ins Bettlaken, daß Finger und Knöchel weiß werden, was er aber nur aus dem Gefühl heraus und der Erfahrung wegen vermuten kann, da es stockfinster ist.
Ein Traum - denkt er und tastet im Dunkeln um sich, steht auf und schiebt wie ein Blinder auf unbekanntem Terrain um sich greifend einen Fuß vor den anderen, bis er einen Tisch erreicht, auf dem er nach einigem Suchen ein dünnes Büchlein findet, welches er kurz an sich drückt, dann zum Bett zurücktastet, sich hinlegt und wieder einschläft.