Geschrieben: 1990-08-10
She leaves me in my darknessI have to face my fearAnd the darkness closes in on meGenesis, "Lilywhite Lilith"
Ich stehe auf dem Hügel und starre bewegungslos in den Sonnenaufgang. Langsam wärmen die ersten roten Strahlen meine Haut, mein Gesicht; ein leichter Windstoß trägt meine Gedanken mit sich fort.
Ihr Licht blendet meine Augen, doch zu schützen vermag ich diese nicht. Ein Schwarm Vögel zieht malerisch vor der Sonne vorbei. Zwischen letzten Wölkchen steigt sie langsam empor. Ich weiß nicht, soll ich? Was soll ich? Versunken in die Schönheit des Anblicks strecke ich schon meine Hand nach ihr aus, als wollte ich sie zu fassen suchen, doch schnell ziehe ich sie wieder zurück, denn das will ich nicht gänzlich, will auch nicht nach ihr greifen, um sie in Besitz zu nehmen.
Ihre Strahlen brennen heiß, Schweiß auf meiner Stirn, was soll ich tun? Soll ich überhaupt etwas tun? Ich sinke auf die Knie und bin ratlos ... Komme ich ihr gegen ihren Willen zu nahe, wird sie mich verbrennen, und ich könnte sie nicht mehr sehen, und eine andere habe ich nicht. Bliebe ich, wo ich bin, wärmten mich ihre Strahlen noch lange, doch in der Nacht sehnte ich mich einsam nach ihrer Wärme.
Ihr Licht blendet und wärmt mich gleichzeitig, meine Gedanken beginnen zu kreisen, aber dadurch wird ihr Licht nur immer heller und ihre Wärme immer heißer. Ein gleißender Strahlenkranz hüllt mich ein. Unsicherheit befällt mich, und ich werde mutlos. Nichts riskierend und nichts erwartend erkenne ich meine hoffnungslose Lage. Ich knie auf dem Hügel und starre bewegungslos in den Sonnenaufgang.