In Chaos und Zufall sehnt sich das Auge des Betrachters schnell nach
einer Ordnung, einem Muster.
Ja, selbst wo nichts dergleichen ist, wird unsere Fähigkeit zur
Mustererkennung bald Ordnung schaffen, sie in das Chaos hineininterpretieren.
Das Spiel mit Zufall und Ordnung vermag unser Interesse aufrecht zu halten. Im Chaos die inhärente Ordnung erkennen, schafft Befriedigung. Der Zufall, der kleine Symmetriebruch lockert die harte Harmonie der Ordnung auf und weckt erst das Interesse am Regulären.
Es gibt nicht nur einen Weg vom Chaos zur Symmetrie und es gibt andere zurück.
Die Wege erforschen, das eine neben dem anderen gelten lassen, die Flüchtigkeit
und den Zauber des Augenblickes genießen, darum geht es.
Es ist nicht ein Bild, nicht einmal eine Gruppe von Bildern, die letzte Antworten zu vermitteln vermögen, nein: Mögen die Bilder die Sehnsucht wecken nach der Welt. Mögen sie Bilder dieser Welt sein, in der wir täglich wieder im scheinbaren und teilweise im eigenen Chaos die Ordnung entdecken können, wo es trotz allem auch genossen werden kann, anstatt in den gefundenen Ordnungen auch nur im Ungefähren, im Läßlichen zu leben, wo jeder Tag eine Überraschung für uns bereithält.
Ordnung und Symmetrie sind dem Augen des Betrachters wohlgefällig, aus ihr
entspringt die Ästhetik der Schönheit.
Doch absolute Ordnung, perfekte Symmetrie werden schnell langweilig. Selbst der feinsten
Genüsse wird der Betrachter schnell überdrüssig,
wenn der Gegenpol fehlt.
Die Welt ist schön, weil Chaos auf Ordnung trifft und Symmetrie auf Zufall.
Laßt uns mitspielen, ohne Zaudern und Angst vor den Regeln, die wir
längst nicht alle genau kennen!