Einer alten Hypothese zu Folge kann das, was wir von der Welt sehen können, immer nur ein Schattenriß der Realität sein. Es fehlt mehr als nur eine Dimension, um die Welt erklären zu können. Tomographische Verfahren sind heute in der Lage, zahlreiche Objekte aus einem Schattenriß zu rekonstruieren.
Physikalische Theorien oder Modelle beschreiben Meßgrößen wie Schattenrisse.
Aus der Überlegung heraus, daß unser Universum selbst der Schattenriß ist, brauchen
wir nicht mehr als Erklärung dieses Schattens, weil der Rest für uns nicht
zugänglich ist. Und vielleicht gibt es den Rest auch gar nicht und das Gleichnis
mit dem Schattenriß ist nur unser Modell, mit dem wir die Dinge erklären, aus
der unsere Meßgrößen resultieren. Und mehr als die brauchen wir nicht.
Mehr ist irrelevant.
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, heißt
es. In der Graphik, besonders in der Computergraphik
werden vorgetäuschte Schatten oft verwendet,
um reliefartige Strukturen anzudeuten. Natürlich
ist das alles eine freche Lüge, die sich bei den
meisten Bildern oft recht schnell selbst entlarvt, weil
alles zu glatt aussieht, zu ideal. Dem stelle ich hier
simple verlogene Brüder zur Seite:
Einmal scheint ein Flickenteppich über der
löchrigen Zeichenebene zu schweben und seine
Schatten zu werfen. Der andere Bildtyp beschäftigt
sich mit einem Stück der Zeichenebene, die aus der Mitte der Zeichenebene herausgerissen zu sein scheint.
Es schwebt über ihr und wirft einen Schatten
auf die Ebene, in die es ein Loch gerissen hat. Aus dem
Stück ist wiederum ein Stück herausgerissen
und schwebt leicht versetzt und einen Schatten werfend
über ihm, das verbliebene Loch nur teilweise
verdeckend.